Energieunion ohne Kernenergie – Utopie oder Perspektive?
Beim wissenschaftlichen Symposium wurde die Frage behandelt, ob die Umsetzung der Energie Union und Versorgung der EU mit elektrischer Energie ohne Einsatz der Kernenergie grundsätzlich als möglich ist, oder ob es sich dabei um eine Utopie handelt, die auch langfristig keine Chance auf Verwirklichung hat.
Dazu wurden die nationalen Ansätze aus 5 EU-Mitgliedstaaten von führenden Experten dargestellt und diskutiert.
- Hans-Joachim Ziesing (Ecologic Institut, Deutschland) ”The German Perspectives for an Energy Supply without Nuclear Power”
- Prof. Henrik Lund (University of Aalborg, Dänemark) “Smart Energy Denmark - without nuclear and fossil fuels”
- Mycle Schneider (Independent international consultant on energy and nuclear policy based in Paris, Frankreich) “The Global Outlook of Nuclear Power and the French Case”
- Malcolm Keay (Oxford Institute for Energy Studies, UK) “The United Kingdom – going its own way on nuclear?”
- Prof. Herbert Lechner (Österreichische Energieagentur, Österreich) “Austria as a showcase for a nuclear-free energy system”
Durch die Vorträge im Symposium und die anschließende Diskussion mit den TeilnehmerInnen wurde erneut aufgezeigt, dass die einzelnen Mitgliedstaaten zum Teil sehr unterschiedliche Strategien bezüglich der Weiterentwicklung ihrer Stromversorgungssysteme und des nationalen Energiemix in der Stromversorgung verfolgen. Es wurde aber auch aufgezeigt, dass ein Verzicht auf die Nutzung der Kernenergie grundsätzlich möglich ist. Wie das Beispiel Großbritannien zeigt, erfordern Investitionen in neue Kernreaktoren oftmals hohe Förderungen, was die Wettbewerbsfähigkeit der Stromerzeugung aus Kernenergie ernsthaft in Frage stellt.
Die Ergebnisse des Wissenschaftlichen Symposiums präsentierte Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur bei der am Folgetag stattfindenden Podiumsdiskussion mit Bundesminister Rupprechter und seiner luxemburgischen Amtskollegin Dieschbourg.