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Presse

Juli 2021

Haushalte zahlen im Mai fast 12 % mehr für Energie als vor einem Jahr

  • Treibstoffe steigen gegenüber dem Vorjahr um 20 %

  • Trotzdem ist Tanken in wichtigen Urlaubsländern teurer

  • Wesentlich dafür ist die dort höhere Besteuerung von Diesel und Benzin

Wien, 5. Juli 2021 – Die Energiepreise für österreichische Haushalte lagen im Mai fast 11,7 % über dem Vorjahresniveau. Die Inflation nahm in diesem Zeitraum um 2,8 % zu. Im Vergleich zum Vormonat April stieg der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) um 1,1 %, die Teuerung um 0,3 %.

Treibstoff- und Heizölpreise treiben Energiepreisindex und Inflation

Im Jahresvergleich zeigt sich ein Plus von 19,3 % bei Diesel und von 23 % bei Superbenzin. Die Heizölpreise legten um 19,6 % zu. Ausgehend vom relativ niedrigen Preisniveau des Vorjahres war der Anstieg dieser Erdölprodukte maßgeblich für die höhere Inflation und Steigerung beim Energiepreisindex verantwortlich. Gegenüber dem Vormonat April 2021 wurde Dieselkraftstoff um 1,4 % teurer, Superbenzin um 2,0 % und Heizöl um 3,1 %.

Tanken trotzdem günstiger als in den wichtigsten Urlaubsländern

Angesichts der bevorstehenden Urlaubssaison zeigt ein Vergleich mit den für die Österreicher*innen vor Corona beliebtesten vier Urlaubsländern Italien, Deutschland, Kroatien und Griechenland, dass Tanken trotz der zwischenzeitlichen Preissteigerung in Österreich noch immer relativ günstig ist. Kostet etwa eine 50 Liter Tankfüllung mit Diesel in Italien 74 Euro, zahlt man dafür in Österreich nur 60 Euro. Die folgende Abbildung zeigt die Mehrkosten in Cent/Liter für Superbenzin und Diesel gegenüber Österreich anhand des Monatsdurchschnitts im Mai 2021.

Quelle: Eurostat
Berechnungen: Österreichische Energieagentur

Mehrkosten für Benzin und Diesel gegenüber Österreich 2021

Niedrigere Abgaben und Steuern in Österreich machen den Unterschied

Die Preisdifferenzen sind im Wesentlichen auf die unterschiedliche Besteuerung zurückzuführen. Die folgende Abbildung zeigt, dass die Summe der Abgaben und Steuern für Superbenzin und Diesel in allen Top-Urlaubsländern höher als in Österreich ist. „Die Frage, ob und wieso der österreichische Fiskus auf Einnahmen verzichtet, sollte hier nicht im Vordergrund stehen. Angesichts der Klimakrise muss es zuallererst darum gehen, wie wir es schaffen die Abhängigkeit von Öl, Kohle und Erdgas zu beenden. Im Bereich der Mobilität bedeutet das Diesel und Benzin nicht mehr klimaschädlich zu verbrennen und vorhandene Alternativen wie E-Mobilität zu forcieren“, betont Herbert Lechner, stellvertretender Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der Österreichischen Energieagentur. „Ein derart grundlegender Umbau des Verkehrssystems wird ohne weitere steuerliche Maßnahmen nicht möglich sein und ist deshalb auch ein wichtiges Thema in den Diskussionen zu einer öko-sozialen Steuerreform.“

Quelle: Eurostat
Berechnungen: Österreichische Energieagentur

Mehrkosten durch Steuern und Abgaben für Benzin und Diesel gegenüber Österreich; in Kroatien, Deutschland, Griechenland und Italien

Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich

Quelle: Statistik Austria | Berechnung: Österreichische Energieagentur
Energieträger Monatsvergleich
April 2021 - Mai 2021
Jahresvergleich
Mai 2020 - Mai 2021
Holzpellets -0,5 % -1,6 %
Fernwärme 0,0 % -1,0 %
Strom 0,1 % 5,2 %
Brennholz 0,1 % 1,7 %
Gas 0,7 % 1,4 %
Diesel 1,4 % 19,3%
Super 2,0 % 23,0 %
Heizöl 3,1 % 19,6 %
Verbraucherpreisindex (VPI) 0,3 % 2,8 %
Energiepreisindex (EPI) 1,1 % 11,7 %

Preise für Holzpellets auf 2-Jahrestief

Im Vergleich zum April 2021 sanken die Preise für Holzpellets im Mai um 0,5 %, im Jahresvergleich waren sie 1,6 % günstiger. Damit lagen sie auf dem tiefsten Wert seit fast 2 Jahren. Die Preise für Brennholz verzeichneten ein Plus von 0,1 % im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Mai 2020 sind die Preise für Brennholz um 1,7 % gestiegen.

Fernwärme etwas günstiger als vor einem Jahr, Gas und Strom teurer

Die Haushaltspreise für Fernwärme blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich lagen die Fernwärmepreise um 1,0 % niedriger. Die Haushaltspreise für Gas stiegen im Mai 2021 im Vergleich zum April um 0,7 %. Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise um 1,4 % über dem Wert vom Mai 2020. Die Haushaltspreise für Strom stiegen im Monatsvergleich um 0,1 %. Im Jahresvergleich lagen sie um 5,2 % höher.

Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency (AEA)

Die Österreichische Energieagentur liefert Antworten für die klimaneutrale Zukunft: Ziel ist es, unser Leben und Wirtschaften so auszurichten, dass kein Einfluss mehr auf unser Klima gegeben ist. Neue Technologien, Effizienz sowie die Nutzung von natürlichen Ressourcen wie Sonne, Wasser, Wind und Wald stehen im Mittelpunkt der Lösungen. Dadurch wird für uns und unsere Kinder das Leben in einer intakten Umwelt gesichert und die ökologische Vielfalt erhalten, ohne dabei von Kohle, Öl, Erdgas oder Atomkraft abhängig zu sein. Das ist die missionzero der Österreichischen Energieagentur.

Mehr als 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielfältigen Fachrichtungen beraten auf wissenschaftlicher Basis Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie internationale Organisationen. Sie unterstützen diese beim Umbau des Energiesystems sowie bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise.

Die Österreichische Energieagentur setzt zudem im Auftrag des Bundes die Klimaschutzinitiative klimaaktiv um und ist die Nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle. Der Bund, alle Bundesländer, bedeutende Unternehmen der Energiewirtschaft und der Transportbranche, Interessenverbände sowie wissenschaftliche Organisationen sind Mitglieder dieser Agentur.

Im Podcast Petajoule beantworten die Expertinnen und Experten der Österreichischen Energieagentur mit Gästen aus der Energiebranche die Fragen der Energiezukunft.
 

Rückfragehinweis:
Mag. Klaus Kraigher, MAS
Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency
Tel.: +43 (0) 1-586 15 24-174
E-Mail: pr@energyagency.at
Web: www.energyagency.at
Twitter: https://twitter.com/at_AEA