
Österreichischer Strompreisindex ÖSPI®
Strom-Großhandelspreisindex sinkt im Oktober weiter stark
Österreichischer Strompreisindex seit Jahresbeginn mehr als halbiert
Wien, 5. September 2023 – Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) fällt im Oktober 2023 gegenüber dem Vormonat um 10,8 %. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres 2022 liegt der ÖSPI um 36,1 % niedriger. Bezogen auf das Basisjahr (2006 = 100) erreicht der von der Österreichischen Energieagentur errechnete Index im Oktober 2023 einen Stand von 329,83 Punkten.
Der Grundlastpreis (345,31 Indexpunkte) fällt gegenüber dem Vormonat um 10,2 %. Im Jahresvergleich fällt er um 35,2 %. Der Spitzenlastpreis (296,89 Indexpunkte) weist im Monatsvergleich ein Minus von 12,2 % und im Jahresvergleich ein Minus von 38,4 % auf.
Quelle: EEX;
Berechnungen: Österreichische Energieagentur

Der ÖSPI erfasst nur das Produkt Strom (Strom-Großhandelspreise) und berücksichtigt keine Netzgebühren, Steuern oder Abgaben. Bei Endkonsumentinnen und -konsumenten teilt sich der Gesamtpreis für Strom in Energiekomponente, Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben auf. 2022 und 2023 zahlen österreichische Haushalte keine Erneuerbaren-Förderkosten: Der Erneuerbaren-Förderbeitrag wird aufgrund der hohen Energiepreise nicht eingehoben, die Erneuerbaren-Förderpauschale wird dieses Jahr auf null gesetzt. Zudem wird die Elektrizitätsabgabe befristet bis 31.12.2023 auf das durch die EU-Energiesteuerrichtlinie festgelegte Minimum reduziert.
Damit entfallen wesentliche Bestandteile der Stromrechnung bei Haushaltskundinnen und -kunden. Bei einem typischen Wiener Haushalt beträgt damit der Anteil der reinen Energiekosten rund 60 % des Gesamtstrompreises. Details entnehmen Sie auch dieser Grafik.
Die Zeitreihen zum ÖSPI, getrennt nach Grund- und Spitzenlast, sind auf der Webseite der Österreichischen Energieagentur als PDF zu finden.
Methodik
Der ÖSPI wird nach einer standardisierten Methode auf Basis der Notierungen an der Energiebörse EEX (European Energy Exchange) in Leipzig berechnet. Grundlage des ÖSPI sind die durchschnittlichen Marktpreise der vergangenen neun Handelsmonate für Strompreis-Futures der kommenden vier Quartale. Sie sind gleichzeitig ein Indikator für die zu erwartende Entwicklung des Strompreises. Konkret werden zur Berechnung neben den Werten für Grundlast, also der regelmäßigen, bandförmigen Stromlieferung, auch die Werte für Spitzenlast herangezogen.
Der ÖSPI zeigt an, um wie viel Prozent sich der Einkaufspreis für Strom im kommenden Monat gegenüber der Basisperiode, dem Vormonat und dem Vorjahr auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens verändert. Der Durchschnitt der Strompreise aus dem Jahr 2006 ist die Ausgangsbasis für den Strompreisindex.
Der ÖSPI bildet nur die reine Energiekomponente ab. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich bei Endkonsumentinnen und -konsumenten in knapp 60 % Energiekomponente und 40 % Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf. Ein Steigen oder Fallen des ÖSPI lässt daher nur eine entsprechend geringere Erhöhung beziehungsweise Senkung des gesamten Strompreises erwarten. Weitere Faktoren, die den Strompreis beeinflussen – wie beispielsweise die Beschaffungsstrategien der Energieversorger – werden im ÖSPI nicht berücksichtigt. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden, wie die Energieanbieter ihre Preise gegenüber den Endkundinnen und -kunden tatsächlich gestalten.
Über den Österreichischen Strompreisindex – ÖSPI©
Die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency veröffentlicht neben dem Energiepreisindex (EPI) seit Oktober 2008 auch einen Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) als unabhängiges Informationsservice für Stromanbieter und Stromabnehmende. Der ÖSPI ist ein guter Indikator der Marktpreisentwicklung, der durch die standardisierte Berechnungsmethode die notwendige Stabilität erhält.
Haftungsausschluss
Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indizes beteiligten Expertinnen und Experten haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen.
FAQ
Hier finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um unsere Indizes.
Über den Österreichischen Strompreisindex – ÖSPI©
Die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency veröffentlicht neben dem Energiepreisindex (EPI) seit Oktober 2008 auch einen Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) als unabhängiges Informationsservice für Stromanbieter und Stromabnehmende. Der ÖSPI ist ein guter Indikator der Marktpreisentwicklung, der durch die standardisierte Berechnungsmethode die notwendige Stabilität erhält.
Änderung im Rahmen der Preiszonentrennung
Der deutsch-österreichische Strommarkt wird bis September 2018 als gemeinsamer Markt und folglich innerhalb einer Preiszone bewirtschaftet. Im Zuge der Engpassbewirtschaftung ab 1. Oktober 2018 an der deutsch-österreichischen Grenze wird der Markt in einen eigenen deutschen und einen österreichischen Markt mit separaten Preiszonen aufgetrennt. Im Rahmen der Engpassbewirtschaftung müssen dann Leitungskapazitäten explizit (langfristige Kapazitäten) beziehungsweise implizit (Market-Coupling im Day-Ahead-Markt) vergeben werden. Daher wurden auch von der Energiebörse EEX nach dem Bekanntwerden der geplanten Trennung je separate Terminmarktprodukte für die Lieferzonen Deutschland und Österreich aufgelegt. Die Produkte „Phelix DE-AT“ für die gemeinsame Lieferzone laufen aus und werden nicht fortgeführt. Um den geänderten Bedingungen und den Änderungen bei den EEX-Produkten gerecht zu werden, muss die Berechnungsgrundlage für den ÖSPI angepasst werden. Ab September 2018 werden für den Oktober-ÖSPI die Strom-Futures für den separaten österreichischen Markt für die Berechnung herangezogen. Die Berechnungsmethodik bleibt unverändert.
Beispiele zur Berechnungsmethode
Werte für Base und Peak für Jänner 2018
- Errechnet im Dezember 2017
- Als Durchschnitt der Preise für Quartals-Futures der Monate März bis November 2017 jeweils für das 1. Quartal 2018, das 2. Quartal 2018, das 3. Quartal 2018 und das 4. Quartal 2018
Werte für Base und Peak für August 2018
- Errechnet im Juli 2018
- Als Durchschnitt der Preise der Quartals-Futures der Monate Oktober 2017 bis Juni 2018 jeweils für das 3. Quartal 2018, das 4. Quartal 2018, das 1. Quartal 2019 und das 2. Quartal 2019
Haftungsausschluss
Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indices beteiligten Expertinnen und Experten haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen.