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Energiepreisindex

Energiepreis­index (EPI) der Österreichischen Energieagentur

Die Österreichische Energieagentur analysiert den monatlich berechneten Energiepreisindex (EPI) für private Haushalte aus den Daten zum Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Österreich.

Energiepreise für Haushalte fallen im August weiter stark

  • Treibstoff- und Heizölpreise senken Haushaltsenergiekosten deutlich

  • Hohe Endkundenpreise trotz sinkender Großhandelskosten

  • Gas-, Strom- und Fernwärmepreise sinken leicht, bleiben aber auf hohem Niveau

  • Langfristige Preisrückgänge spürbar, aber weiterhin über Vorkrisenniveau


Wien, 09. Oktober 2024 – Die Energiepreise für Haushalte sind im August 2024 im Vergleich zum Juli deutlich um 1,9 % gesunken. Damit verzeichnen die durchschnittlichen Energiepreise nun bereits den elften Monat in Folge einen Rückgang. Besonders stark sanken die Preise für Heizöl und Treibstoffe, was maßgeblich zur Gesamtentwicklung beigetragen hat. Im Jahresvergleich liegen die Energiepreise um 11,5 % unter dem Niveau des Vorjahres, wodurch sich der Abstand im Jahresvergleich weiter vergrößert. Insgesamt wirken die sinkenden Energiepreise weiterhin dämpfend auf die allgemeine Inflation.

Die Endkundenpreise für Strom und Erdgas sinken zwar, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie es die Entwicklungen auf den Großhandelsmärkten annehmen lassen würden. „Eine Erklärung dafür sind die Lieferkonditionen, die zwischen Kunden und Lieferanten vertraglich vereinbart werden“, so Lukas Zwieb, Experte für Energiewirtschaft in der Österreichischen Energieagentur. „Wir raten deshalb Kundinnen und Kunden, ihre Energielieferverträge zu überprüfen und mit aktuellen Angeboten zu vergleichen. So kann in vielen Fällen Einsparpotenzial genutzt werden.“

Preise für Superbenzin, Diesel und Heizöl im August gesunken

Im August 2024 sanken die Preise für Superbenzin um 2,8 %, während Diesel um 2,9 % günstiger wurde. Auch im Jahresvergleich zeigt sich ein klares Bild: Diesel liegt um 6 %, Superbenzin um 5,3 % unter dem Vorjahresniveau. Zudem verzeichnete auch Heizöl im August einen deutlichen Rückgang von 4,5 % gegenüber Juli und liegt ebenfalls merklich unter dem Niveau des Vorjahres.

„Der Preisverfall mineralölbasierter Energieträger hat im August zu einer spürbaren Abschwächung der Inflation beigetragen. Mit der Eintrübung der allgemeinen Wirtschaftslage sinken die Preise für Rohöl sowie für die Folgeprodukte Diesel, Heizöl und Superbenzin weiter deutlich. Im Jahresvergleich sind bereits signifikante Preisrückgänge erkennbar, und es wird erwartet, dass sich dieser Trend auch im September und Oktober 2024 fortsetzen wird“, erklärte Zwieb.

Gas- und Strompreise sinken leicht

Die Preise für Fernwärme blieben im August 2024 im Vergleich zum Vormonat stabil. Im Jahresvergleich zeigen die Fernwärmepreise jedoch eine deutliche Entspannung und liegen um 10,4 % niedriger als im Vorjahr. Auch die Gaspreise sanken im August leicht um 0,3 % gegenüber Juli 2024. Besonders erfreulich ist der Blick auf die Jahresentwicklung: Hier lagen die Gaspreise um beachtliche 25,0 % unter dem Niveau von August 2023. Gas bleibt langfristig betrachtet jedoch sehr teuer. Bei den Strompreisen zeigt sich ein leichter Rückgang von 0,8 % im Monatsvergleich, während sie im Jahresvergleich weiterhin um 4,4 % höher liegen.

Preise für Brennholz und Holzpellets fallen

Im August 2024 gingen die Preise für Holzpellets im Vergleich zum Vormonat um 1,5 % zurück, was eine leichte Entspannung in diesem Marktsegment signalisiert. Im Vergleich zum Vorjahr fällt der Rückgang noch deutlicher aus: Die Preise liegen um 21,1 % niedriger als im August 2023. Auch bei Brennholz gab es eine leichte Preisreduktion von 0,2 % gegenüber dem Juli. Im Jahresvergleich sank der Preis für Brennholz sogar um beachtliche 9,8 %, was Haushalten, die auf diesen Energieträger setzen, eine spürbare Entlastung bringen dürfte.

Quelle: Statistik Austria
Berechnungen: Österreichische Energieagentur

Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich

Quelle: Statistik Austria | Berechnung: Österreichische Energieagentur
Energieträger Monatsvergleich Aug. 2024 - Juli 2024 Jahresvergleich Aug. 2024 - Aug. 2023 Vergleich zu Vorkrise
Aug. 2024 - Sept 2021
Heizöl -4,5 % -8,6 % 46,1 %
Diesel -2,9 % -6,0 % 25,0 %
Super -2,8 % -5,3 % 18,9 %
Holzpellets -1,5 % -21,1 % 25,8 %
Strom -0,8 % 4,4 % 10,6 %
Erdgas -0,3 % -25,0 % 124,5 %
Brennholz -0,2 % -9,8 % 46,8 %
Fernwärme 0,0 % -10,4 % 75,0 %
Verbraucherpreisindex (VPI) -0,2 % 2,3 % 19,5 %
Energiepreisindex (EPI) -1,9 % -11,5 % 32,5 %

Weiterführende Informationen

Neue Energiepreisindizes für mehr Transparenz

Strompreisindex-Gruppe

Gaspreisindex-Gruppe

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FAQ

Hier finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um unsere Indizes.

FAQ Indizes

VPI und EPI der letzten zwölf Monate

Vergleich Verbraucherpreisindex (VPI) und Energiepreisindex (EPI) der letzten zwölf Monate
Quelle: Statistik Austria
Berechnung: Österreichische Energieagentur

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Leitungsgebundene Energieträger in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der leitungsgebundenen Energieträger (Strom, Gas, Fernwärme) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Feste Brennstoffe in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der festen Brennstoffe (Brennholz, Holzpellets) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Mineralölprodukte in den letzten zwölf Monaten

Vergleich der Mineralölprodukte (Heizöl, Eurosuper, Dieseltreibstoff) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria

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Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)

Aktuelle Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Quelle: Energy Information Administration

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Haftungsausschluss

Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indices beteiligten Expertinnen und Experten haben deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung der angebotenen Informationen entstehen.