
Energiepreisindex
Energiepreisindex (EPI) der Österreichischen Energieagentur
Die Österreichische Energieagentur analysiert den monatlich berechneten Energiepreisindex (EPI) für private Haushalte aus den Daten zum Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Österreich.
Energiepreise bleiben auf sehr hohem Niveau
- Leichte Preissteigerungen bei Treibstoffen
- Leichte Entspannung bei Strompreisen
- Starker Preisanstieg bei Pellets, Brennholz
Wien, 9. Dezember 2022 – Der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) stieg im Oktober leicht. Im Vergleich zum Vormonat September 2022 ergibt sich in Summe ein Plus von 1,6 %. Im Jahresvergleich lagen die Haushaltsenergiepreise um 50,2 % über dem Oktober des letzten Jahres. Damit lagen die Energiepreise auch im Oktober weiterhin auf Rekordniveau und waren die zentralen Treiber der Inflation.
Die aktuellen Zahlen aus November deuten zumindest kurzfristig auf eine leichte Entspannung bei den Preisen für Treibstoffe hin. Treibstoffe sind die wichtigste Komponente im EPI. Auch auf den Großhandelsmärkten für Strom und Gas ist nach einem turbulenten Sommer wieder etwas Ruhe eingetreten. Wobei das Preisniveau noch immer deutlich über dem Niveau vor Beginn des Ukraine-Kriegs bzw. der Corona-Pandemie liegt. Zeitgleich kündigen immer noch viele Lieferanten weitere Preiserhöhungen an. „Hier scheinen die Preisverwerfungen der letzten Monate noch nicht vollständig an alle Kundinnen und Kunden weitergegeben worden zu sein“, erklärt Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur und ergänzt: „Die Preise für Energie bleiben jedenfalls quer über alle Energieträger extrem hoch. Deshalb sind der sparsame Umgang mit Energie sowie das Nutzen von Energieeffizienzpotenzialen nach wie vor die wichtigsten Maßnahmen für Haushalte und Unternehmen.“
Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich
Energieträger |
Monatsvergleich Okt. 2022 - Sept. 2022 |
Jahresvergleich Okt. 2022 - Okt. 2021 |
---|---|---|
Strom | -6,8 % | 24,8 % |
Fernwärme | 0,0 % | 61,5 % |
Super | 1,4 % | 27,5 % |
Diesel | 4,6 % | 48,6 % |
Erdgas | 5,6 % | 119,0 % |
Heizöl | 6,4 % | 94,5 % |
Holzpellets | 7,1 % | 163,4 % |
Brennholz | 10,5 % | 81,7 % |
Verbraucherpreisindex (VPI) | 1,0 % | 11,0 % |
Energiepreisindex (EPI) | 1,6 % | 50,2 % |
Diesel bleibt mit steigenden Preisen teurer als Superbenzin
Im Oktober sind die Preise für Superbenzin nach einem kurzen Abwärtstrend im September wieder leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat lagen die Preise um 1,4 % höher. Eine typische Tankfüllung von 50 Litern kostete damit wieder etwas mehr als 85 Euro bzw. 20 Euro mehr als vor einem Jahr. Im Jahresvergleich 2022 zu 2021 bleibt ein Plus von 27,5 %.
Die Preise für Diesel stiegen noch deutlicher: Im Oktober lag der Preis für Diesel um 4,6 % über dem September, blieb aber weiterhin unter dem Höchststand von Juli 2022. Im Jahresvergleich ist Diesel um 48,6 % teurer als im Oktober 2021. Eine typische Tankfüllung von 50 Litern kostete im Oktober im Schnitt noch knapp ca. 100 Euro. Diesel bleibt damit weiterhin teurer als Superbenzin.
Hohe Preise auch bei Pellets, Brennholz und Heizöl
Im Vergleich zum September 2022 stiegen die Preise für Holzpellets im Oktober um 7,1 %. Im Jahresvergleich waren sie 163,4 % teurer. Die Preise für Brennholz verzeichneten ein Plus von 10,5 % im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Oktober 2021 sind die Preise für Brennholz damit um 81,7 % gestiegen.
Preisrückgang bei Strom
Die Haushaltspreise für Fernwärme blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich lagen die Fernwärmepreise um 61,5 % höher. Die Haushaltspreise für Gas stiegen im Oktober 2022 im Vergleich zum September um 5,6 %. Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise um 119,0 % über dem Wert vom Oktober 2022. Die Haushaltspreise für Strom sanken im Monatsvergleich um -6,8 %. Im Jahresvergleich lagen sie um 24,8 % höher. Auf dem Endkundenmarkt für Strom waren im Oktober zwei gegenläufige Entwicklungen beobachtbar: Zum einen werden Arbeitspreise von Bestandskundenverträgen weiterhin weitläufig erhöht. Zum anderen sorgen im Vergleich zum Sommer niedrigere Preise auf den Großhandelsmärkten für eine Entspannung bei Float-Tarifen und angebotenen Neukundentarifen.
Weiterführende Informationen
Crashkurs Energie & Klima: So funktionieren Energiemärkte
Österreichischer Strompreisindex
Österreichischer Gaspreisindex
So setzt sich der Strompreis zusammen (Grafik)
Preisfindung im europäischen Großhandel mit Strom – Die „Merit-Order-Kurve“ (Grafik)
Steigende Energiepreise: Effizient und nachhaltig sparen im Haushalt
Die neutrale und herstellerunabhängige Informationsplattform topprodukte.at ist ein Service von klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).
EPI Jahresrückblicke zum Download
- Jahresentwicklung 2019 (pdf)
- Jahresentwicklung 2018 (pdf)
- Jahresentwicklung 2017 (pdf)
- Jahresentwicklung 2016 (pdf)
- Jahresentwicklung 2015 (pdf)
- Jahresentwicklung 2014 (pdf)
- Jahresentwicklung 2013 (pdf)
- Jahresentwicklung 2012 (pdf)
- Jahresentwicklung 2011 (pdf)
- Jahresentwicklung 2010 (pdf)
- Jahresentwicklung 2009 (pdf)
VPI und EPI der letzten 12 Monate
Vergleich Verbraucherpreisindex (VPI) und Energiepreisindex (EPI) der letzten 12 Monate
Quelle: Statistik Austria
Berechnung: Österreichische Energieagentur
Zur Grafik
Leitungsgebundene Energieträger in den letzten 12 Monaten
Vergleich der leitungsgebundenen Energieträger (Strom, Gas, Fernwärme) in den letzten 12 Monaten.
Quelle: Statistik Austria
Feste Brennstoffe in den letzten 12 Monaten
Vergleich der Festen Brennstoffe (Brennholz, Holzpellets) in den letzten 12 Monaten
Quelle: Statistik Austria
Mineralölprodukte in den letzten 12 Monaten
Vergleich der Mineralölprodukte (Heizöl, Eurosuper, Dieseltreibstoff) der letzten 12 Monate
Quelle: Statistik Austria
Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Aktuelle Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Quelle: Energy Information Administration
Haftungsausschluss
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