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Presse

März 2022

Österreich zahlte 2021 für Öl und Erdgas 11,5 Milliarden Euro

Fossile Energie verantwortlich für drei Viertel der negativen Außenhandelsbilanz

Wien, 10. März 2022 – „2021 hat Österreich Gas im Wert von 4,2 Milliarden Euro importiert. Das ist mehr als doppelt so viel als 2020, was zum großen Teil an Preissteigerung liegt. Für Erdöl und Erdölprodukte haben wir sogar 7,3 Milliarden Euro ausgegeben“, analysiert Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, die vorläufigen Außenhandelsergebnisse 2021 der Statistik Austria. „Die aktuellen Entwicklungen lassen erwarten, dass sich dieser Wert im Jahr 2022 vervielfachen wird“, so Angerer weiter.

Datenquelle: Statistik Austria 2022
Grafik: Österreichische Energieagentur

Importe und Exporte von Gas, Erdöl/-produkten und Kohle in den Jahren 2019, 2020 und 2021. 2021 hat Österreich Öl im Wert von 7,3 Mrd. Euro und Gas im Wert von 4,2 Mrd. Euro importiert.

In Summe hat Österreich, bezieht man auch die Exporte mit ein, Erdöl, Erdgas und Kohle im Wert von 9,5 Milliarden Euro gekauft. Das gesamte Defizit der Außenhandelsbilanz belief sich auf 12,5 Milliarden Euro. Drei Viertel der negativen Außenhandelsbilanz gehen damit auf das Konto von fossiler Energie.
In der Statistik werden die Herkunftsländer nicht explizit ausgewiesen, jedoch die Regionen. Auf den Wert der Gas-Importe bezogen gehen 86 Prozent in GUS-Staaten, bei Öl liegt ihr Anteil bei 24 Prozent.

Datenquelle: Statistik Austria 2022
Grafik: Österreichische Energieagentur

Wertmäßiger Anteil von GUS-Staaten an Öl- und Gasimporten, Österreich 2021. 7,3 Mrd. Euro Öl und 4,2 Mrd. Euro Gas.

Klima und Versorgungssicherheit

„Jahrelang waren Erdöl, Kohle und Erdgas als Auslöser der Erderhitzung ein Problem. Jetzt ist die fossile Energie aus nicht demokratischen Ländern ein Problem der Versorgungssicherheit“, sagt Angerer und betont weiter: „Bei aller Sorge um die Versorgungssicherheit dürfen wir die klimapolitischen Ziele nicht aus den Augen verlieren.
Auch auf europäischer Ebene seien diese Problemstellungen erkannt worden, verweist Angerer auf den neuen REPowerEU-Plan der EU-Kommission, mit dem Europa deutlich vor 2030 von fossilen Brennstoffen aus Russland unabhängig gemacht werden soll.

Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency (AEA)

Die Österreichische Energieagentur liefert Antworten für die klimaneutrale Zukunft: Ziel ist es, unser Leben und Wirtschaften so auszurichten, dass kein Einfluss mehr auf unser Klima gegeben ist. Neue Technologien, Effizienz sowie die Nutzung von natürlichen Ressourcen wie Sonne, Wasser, Wind und Wald stehen im Mittelpunkt der Lösungen. Dadurch wird für uns und unsere Kinder das Leben in einer intakten Umwelt gesichert und die ökologische Vielfalt erhalten, ohne dabei von Kohle, Öl, Erdgas oder Atomkraft abhängig zu sein. Das ist die missionzero der Österreichischen Energieagentur.

Mehr als 85 Mitarbeiter:innen aus vielfältigen Fachrichtungen beraten auf wissenschaftlicher Basis Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie internationale Organisationen. Sie unterstützen diese beim Umbau des Energiesystems sowie bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise. Die Österreichische Energieagentur setzt zudem im Auftrag des Bundes die Klimaschutzinitiative klimaaktiv um.

Der Bund, alle Bundesländer, bedeutende Unternehmen der Energiewirtschaft und der Transportbranche, Interessenverbände sowie wissenschaftliche Organisationen sind Mitglieder dieser Agentur.

Im Podcast Petajoule beantworten die Expert:innen der Österreichischen Energieagentur mit Gästen aus der Energiebranche die Fragen der Energiezukunft.
 

Rückfragehinweis:
Mag. Klaus Kraigher, MAS
Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency
Tel.: +43 (0) 1-586 15 24-174
E-Mail: pr@energyagency.at
Web: www.energyagency.at
Twitter: https://twitter.com/at_AEA