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tunES

Tuning EPC and SRI instruments to deliver full potential (tunES)

Optimierung der Energieausweise und Integration von SRI-Instrumenten zur Ausschöpfung des vollen Potenzials und Erzielung von Energieeinsparungen im Gebäudesektor

Ein Konsortium aus den Energieagenturen von 7 EU-Mitgliedsstaaten und einem technischen Support-Team arbeitet im Rahmen des Projekts „tunES“ an der Entwicklung und Bereitstellung von politischen Entscheidungshilfen zur Optimierung des Energieausweises (EPC) unter Einbeziehung des Smart Readiness Indicators (SRI). Dabei identifizieren und bewerten die Energieagenturen, die insgesamt 132 Millionen EU-Bürger vertreten, unter Anwendung des EU-Leitfadens für bessere Rechtsetzung (EU Better Regulation Guidlines, BRG) die am besten geeigneten politischen Maßnahmen.

Bei der Umsetzung der Aufgaben werden die Instrumente der Better Regulation Guidlines sowohl bei der Entwicklung der politischen Optionen (Beginn, Datenerfassung, Problembaum und Entwurf von Politikoptionen) und deren Bewertung (Folgenabschätzung, Iteration, Priorisierung, Einführungsplanung) als auch bei der kontinuierlichen Einbeziehung von betroffenen Akteuren angewendet.

Als Hauptergebnis des Projekts werden sieben nationale Maßnahmenpakete mit umfassend geprüften politischen Optionen, mit klarer Darstellung der Auswirkungen, Reaktionen der Stakeholder und konkreten Maßnahmen für die vollständige nationale Umsetzung entwickelt. Auf EU-Ebene erlauben künftig zur Verfügung stehende Leitlinien anderen Entscheidungsträgern nicht nur den Zugang zu Anwendungsszenarien und Fallbeispielen, sondern ermöglichen auch die wirksame Replikation durch die zur Verfügung stehenden Instrumente.

Sieben Energieagenturen aus verschiedenen Mitgliedstaaten sind bei tunES vertreten: Österreich, Kroatien, Griechenland, Ungarn, Italien, Polen und Slowenien.

Das technische Support-Team besteht aus empirica und Experten von der Technischen Universität Dänemark, der Universität Dänemark, der Universität Cassino und der Technischen Universität Lublin.

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Workshop Rückblick

Die überarbeitete EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) definiert klare Ziele, insbesondere in den Bereichen Energieeffizienz und Digitalisierung im Gebäudebereich. Doch welche politischen Maßnahmen bringen Österreich wirklich voran – ambitioniert, aber machbar?

Antworten darauf suchte ein vom Projekt tunES organisierter hybrider Stakeholder-Workshop am 12. Mai 2025, bei dem die im Projekt entwickelten Maßnahmenpakete für die nationale Umsetzung der EPBD im Zentrum standen.
Im Workshop wurden die zentralen Einzelmaßnahmen zur Umsetzung der überarbeiteten EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) in Österreich aus pragmatischer Perspektive bewertet: Gemeinsam mit Vertreter:innen aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis wurden die Maßnahmen online und in Präsenz diskutiert, hinsichtlich ihrer Wichtigkeit (Priorität) und Realisierbarkeit bewertet und weitergedacht.

Foto in einem Besprechungsraum, wo ein Workshop mit rd 10 Personen abgehalen wird. Sie sitzen in U-Form auf Tischen und hören der Vortragenden bei ihrer Powerpoint Präsentation zu.

Projektergebnisse

Etwas mehr als zwei Jahre Projektarbeit für das tunES-Projekt liegen hinter uns. Mit Unterstützung des Konsortiums, insbesondere des technischen Supportteams (TST), konnte eine eingehende Untersuchung des österreichischen Status-Quo zum Energieausweis für Gebäude und der Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie durchgeführt und politische Maßnahmenpakete sowie ein Umsetzungsvorschlag entwickelt werden.

In die Analyse nationaler Problemstellungen flossen intensive Recherchen zu neuen Verfahren sowie viele Konsultationen, Interviews und ein Workshop mit Stakeholdern aus Bund und Ländern, Wissenschaft und Industrie ein. Dadurch war eine Identifikation der wichtigsten Ziele möglich. Das Projekt wandte einen strukturierten Problemanalyse- und Zielsetzungsprozess unter Verwendung der BRG-Tools Nr. 13 und Nr. 15* an. So wurde sichergestellt, dass der Umfang des Problems, seine Ursachen und Auswirkungen klar verstanden und in spezifische, messbare Ziele umgesetzt werden konnten, die mit den Energieeffizienzzielen der EU und der einzelnen Länder im Einklang stehen. Auf dieser Grundlage wurden mehrere politische Optionen mit unterschiedlichen Ambitionsniveaus entwickelt, die eine Vielzahl an direkt aus der EPBD abgeleiteten Maßnahmen kombinieren. Diese wurden wiederum anhand einer strengen, evidenzbasierten Methodik bewertet, die qualitative und quantitative Analysen kombinierte. In Übereinstimmung mit den BRG-Tools Nr. 30, Nr. 32, Nr. 36 und Nr. 63 wurden bei der Bewertung die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen untersucht. Dabei wurde die Theorie des Wandels angewendet, um Maßnahmen mit Ergebnissen und Zielen zu verknüpfen. Die quantitative Analyse modellierte die Wirksamkeit und Effizienz, während die qualitative Bewertung das Feedback der Interessengruppen aus Umfragen, Interviews und Workshops einbezog. Eine multikriterielle Analyse stellte sicher, dass Aspekte wie Kohärenz, Verhältnismäßigkeit und Akzeptanz bei den Interessengruppen umfassend berücksichtigt wurden und erlaubte es schließlich dem österreichischen Projektteam, eine Empfehlung für die daraus hervorgehende bevorzugte Option abzugeben.

Ergebnisse finden Sie auf der Projektwebseite unter https://empirica.com/tunes/guidance/. Öffentlich einsehbare Arbeitsergebnisse sind die tunES-Maßnahmen-Sammlung und die tunES-Practice Collection, öffentlich einsehbaren Sammlungen von Maßnahmen und Verfahren zu Energieausweis und SRI, die aus europäischen und nationalen Ergebnissen von Forschungsprojekten beruhen bzw. auf die EPBD abgestimmt sind.

Das Projekt konnte am 31. Oktober 2025 erfolgreich abgeschlossen werden. Das Abschlussevent des Projekts fand am 24. September in Zagreb, Kroatien, statt. 

 

*) Leitlinien der Europäischen Kommission für bessere Rechtsetzung (Better Regulation Guidelines, BRG)

Projektdaten

Fördergeber:in European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA), LIFE-2022-CET-BUILDPERFORM
Projektleitung Manuela Chriti
Projektteam Naghmeh Altmann-Mavaddat
Nicole Hartl
Projektpartner:innen empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH (DE)
Italian National Agency for New Technologies, Energy and Sustainable Economic Development (IT)
Centre for Renewable Energy Sources (GR)
Polish National Energy Conservation Agency (PL)
Energy institute Hrvoje Požar (HR)
Jožef Stefan Institute (SI)
Építésügyi Minőségellenőrző Innovációs Nonprofit Kft (HU)
University of Cassino and Southern Lazio (IT)
Lublin University of Technology (PL)
Technical University of Denmark (DK)
Projektdauer September 2023 bis August 2025

Ansprechperson

Mitarbeiter:innen Foto von Naghmeh Altamann

Senior Expert | Buildings

DIin

Naghmeh Altmann-Mavaddat,

MSc

E-Mail Adressenaghmeh.altmann@energyagency.at
Mitarbeiterfoto von Nicole Hartl

Senior Expert | Buildings

DIin (FH)

Nicole Hartl
E-Mail Adressenicole.hartl@energyagency.at