
Energiepreisindex
Energiepreisindex (EPI) der Österreichischen Energieagentur
Die Österreichische Energieagentur analysiert den monatlich berechneten Energiepreisindex (EPI) für private Haushalte aus den Daten zum Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Österreich.
Gestiegene Treibstoffpreise treiben Energiepreise im Juni
Geopolitische Spannungen sorgen für Preissprünge bei Erdölprodukten
Strom- und Gaspreise fallen im Monatsvergleich leicht
Wien, 29. Juli 2025 – Die Entwicklung der Haushaltsenergiepreise zeigte sich im Juni 2025 weiterhin uneinheitlich: Während Strom und Gas im Vergleich zum Mai leicht günstiger wurden, verteuerten sich fossile Energieträger wie Heizöl sowie Treibstoffe deutlich. Hauptursache für diese Preissteigerung waren Risikoaufschläge infolge des militärischen Konflikts im Nahen Osten Anfang Juni. Insgesamt ergibt sich daraus ein Anstieg des Energiepreisindex um 0,8 % gegenüber dem Vormonat.
Im Jahresvergleich ergibt sich ein anderes Bild: Heizöl und Treibstoffe sind trotz der jüngsten Anstiege weiterhin günstiger als im Juni 2024. Stark ins Gewicht fällt jedoch der Anstieg der Strompreise, der sich vor allem durch den Wegfall staatlicher Entlastungsmaßnahmen sowie gestiegene Netzentgelte erklären lässt. Insgesamt liegt der Energiepreisindex im Juni 2025 um 3,5 % über dem Vorjahreswert und trägt damit zur allgemeinen Teuerung bei.
„Die globalen Energiemärkte haben sich seit dem Höhepunkt der Energiekrise 2022 zwar deutlich beruhigt, bleiben aber anfällig für externe Schocks“, erklärt Lukas Zwieb, Experte für Energiewirtschaft bei der Österreichischen Energieagentur. „Anhaltende geopolitische Unsicherheiten und Wetterextreme führen weiterhin zu volatilen Preisen. Konflikte wie jener im Juni können also spürbare Preissprünge verursachen“, so Zwieb.
Energiepreise im Monats- & Jahresvergleich
Energieträger | Monatsvergleich Juni 2025 - Mai 2025 | Jahresvergleich Juni 2025 - Juni 2024 |
---|---|---|
Strom | -0,4 % | 35,7 % |
Erdgas | -0,3 % | -9,1 % |
Brennholz | 0,0 % | -6,2 % |
Fernwärme | 0,0 % | 0,0 % |
Holzpellets | 0,7 % | -0,9 % |
Diesel | 2,0 % | -5,1 % |
Super | 2,2 % | -5,8 % |
Heizöl | 2,5 % | -9,3 % |
Verbraucherpreisindex (VPI) | 0,5 % | 3,3 % |
Energiepreisindex (EPI) | 0,8 % | 3,5 % |
Treibstoff- und Heizölpreise steigen deutlich
Im Juni 2025 sind die Preise für Treibstoffe und Heizöl zum ersten Mal seit Jahresbeginn wieder gestiegen. Dieseltreibstoff verteuerte sich gegenüber dem Vormonat um 2,0 % und lag im Jahresvergleich um 5,1 % niedriger. Auch Superbenzin wurde teurer: Die Preise stiegen im Monatsvergleich um 2,2 %, lagen aber weiterhin um 5,8 % unter dem Niveau von Juni 2024. Besonders deutlich war der Anstieg bei Heizöl – hier betrug das Plus im Monatsvergleich 2,5 %, im Jahresvergleich bleibt ein Minus von 9,3 %.
Strom bleibt Preistreiber
Trotz leichter Rückgänge im Monatsvergleich bleibt Strom im Jahresvergleich der zentrale Preistreiber unter den Energieträgern. Während sich Strom im Juni um 0,4 % verbilligte, liegt der Preis gegenüber dem Vorjahr immer noch 35,7 % höher. Erdgas wurde im Monatsvergleich im Schnitt um 0,3 % günstiger und lag im Jahresvergleich 9,1 % unter dem Vorjahreswert. Die Preise für Fernwärme blieben nahezu unverändert.
Feste Brennstoffe teurer
Bei festen Brennstoffen war im Juni nur ein leichter Preisanstieg zu beobachten. Die Preise für Holzpellets stiegen um 0,7 % gegenüber dem Vormonat und lagen im Jahresvergleich um 0,9 % niedriger. Brennholzpreise blieben im Monatsvergleich unverändert. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres war Brennholz um 6,2 % günstiger.
Weiterführende Informationen
AEA-Energiepreisindizes für mehr Transparenz
So setzt sich der Strompreis zusammen (Grafik)
Preisfindung im europäischen Großhandel mit Strom – Die „Merit-Order-Kurve“ (Grafik)
Transparenzplattform waermepreise.at
Steigende Energiepreise: Effizient und nachhaltig sparen im Haushalt
Die neutrale und herstellerunabhängige Informationsplattform topprodukte.at ist ein Service von der Klimaschutzinitiative klimaaktiv.
FAQ
Hier finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen rund um unsere Indizes.
EPI-Jahresrückblicke zum Download
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VPI und EPI der letzten zwölf Monate
Vergleich Verbraucherpreisindex (VPI) und Energiepreisindex (EPI) der letzten zwölf Monate
Quelle: Statistik Austria
Berechnung: Österreichische Energieagentur
Zur Grafik
Leitungsgebundene Energieträger in den letzten zwölf Monaten
Vergleich der leitungsgebundenen Energieträger (Strom, Gas, Fernwärme) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria
Feste Brennstoffe in den letzten zwölf Monaten
Vergleich der festen Brennstoffe (Brennholz, Holzpellets) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria
Mineralölprodukte in den letzten zwölf Monaten
Vergleich der Mineralölprodukte (Heizöl, Eurosuper, Dieseltreibstoff) in den letzten zwölf Monaten
Quelle: Statistik Austria
Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Aktuelle Entwicklung des Rohölpreises (UK-Brent)
Quelle: Energy Information Administration
Haftungsausschluss
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